Der Schafstall




Wo auch Pferde begraben wurden

Walhalla war der letzte Ruheort für im Kampf gefallenen Helden in der nordischen Mythologie. Die Altsachsen begruben auch ihre Pferde mit den Toten. Der kleine Ort Rullstorf, zwischen Lüneburger Heide und Elbe gelegen, war schon in der Bronzezeit vor 4.000 Jahren besiedelt. Bei Ausgrabungen wurde ein Pferdegräberfeld aus dem 7./8. Jahrhundert entdeckt, eines der größten in Deutschland. 42 bestattete Pferde hat man hier gefunden. Ein im Jahr 2000 ausgegrabenes Pferd ist mit kompletter Reitausrüstung samt Sattel, Trense und anderem Zubehör begraben worden. Bis heute zeugen viele Fachwerkbauten von der üppigen Geschichte Rullstorfs. Im historischen Ortskern findet sich auch eine der ältesten Wirtschaftsbauten von Anfang des 17. Jahrhunderts.

Ständerbau von 1614

Seine Datierung ins Jahr 1614, also vor den Dreißigjährigen Krieg (1618-48), gilt bis heute. Somit handelt es sich bei dem Schafstall um eines der ältesten erhaltenen Wirtschaftsgebäude Norddeutschlands. Der fünfjochige Wandständerbau wurde aus Eichenfachwerk mit Ankerbalken gebaut. Ursprünglich strohgedeckt, wurde das Kehlbalkendach um 1967 mit modernen Faserzementplatten gedeckt. Das Dach weist beidseitig Walme auf, darüber sitzen Eulenlöcher mit Pferdekopfschmuck. Nördlich gewährt eine Gaube Zugang zum Heuboden. Alte Fotos zeigen, dass dieser Zugang sich einst an der östlichen Traufseite befand. Die Fachwerke sind teils mit Backsteinen oder Grünlingen, teils mit Lehmstaken ausgefacht. Beide Giebelseiten sind mit großen Toröffnungen versehen, wobei die südliche vermauert wurde. Eine 1994 noch dokumentierte kleine Tür neben dem Tor des Nordgiebels wurde ebenfalls zugesetzt.

Vom Schafstall zum Hofladen

In den 1960er Jahren wurde der ehemalige Schafsstall aus Anfang des 17. Jahrhunderts ausgemauert. Ursprünglich strohgedeckt, wurde das Kehlbalkendach um 1967 mit einfachen Faserzementplatten gedeckt, 1975 ein Schleppdach angebaut. Bei der aktuellen Umnutzung sind die Öffnungen wiederhergestellt worden, das Dach hat eine traditionelle Reetdeckung mit seitlicher Gaube erhalten.
Text: Deutsche Stiftung Denkmalschutz

      

    


Die Plakette von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ziert nun unseren ehemaligen Schafstall.
Auf diesem Wege sagen wir nochmal herzlichen Dank für die Unterstützung bei der Sanierung!
Informationsmaterial zur Deutschen Stiftung Denkmalschutz erhaltet ihr bei uns im Laden.